Desc: Ibrahim: A Fate to Defin: Regie: Lina Al Abed. Ibrahim, mein Vater, verließ eines Tages im Jahr 1987 das Haus und kam nie zurück. Ich war 6 Jahre alt. Ibrahim Al Abed war Geheimagent des „Revolutionären Rates“ (im Volksmund als „Abu-Nidal-Gruppe“ bekannt), einer palästinensischen militanten Fraktion, die sich den Versuchen der PLO widersetzte, friedlichere Lösungen für den Konflikt mit Israel zu finden. Sie wurden für ihre Geheimdienstkooperationen mit Westmächten berüchtigt und waren vor allem für die unglaublichen Operationen bekannt, die sie auf der ganzen Welt durchführten und palästinensische Führer und Intellektuelle jagten, die sich ihrer Vision widersetzten. Ich war mir über Ibrahims Schicksal nicht sicher und wuchs in einem Haus auf, in dem Stille die Norm war. Meine Mutter Najat, eine stolze Ägypterin, musste ihr Leben normal weiterführen, Ibrahims fünf Kinder in Damaskus großziehen und allein ihrem Unglück die Schuld geben. Teils detektivisch, teils emotional zeichnet der Film die Figur eines vermissten Mannes, indem er Orte, Gesichter und Gedanken miteinander verbindet, die die Welt meines Vaters geprägt haben. Durch die Interaktion mit den Familienmitgliedern und Räumen, die wir einst geteilt haben, trete ich in Ibrahims Licht und ziehe meine Ängste und Traumata aus den Schatten. Heute ist mir bewusst, wie sehr seine Abwesenheit mein Leben und meine Persönlichkeit beeinflusst hat. Es prägte meine Vision von Familie, Freundschaft und Liebe.